Die Stadt Graz hat diesen Weg bereits eingeschlagen und ist Vorbild für andere Gemeinden. Eine Bürgermeister-Delegation kam nach Graz und konnte sich vom emissionsarmen Baustoff überzeugen.

Holzhauptstadt Graz - Pilgerstätte für zukunftsfähiges Bauen

Die Stadt Graz hat in den letzten Jahren ihre Bauten verstärkt mit Holz realisiert. Neben Kindergärten, Schulen und Pflegewohnheimen werden auch mehrgeschossige soziale Wohnbauten in Holzbauweise ausgeführt. %u201EDer Raum, der uns umgibt verändert uns, und die Menschen in unserem Umfeld. Daher ist es wichtig, sorgsam zu planen und in hoher Qualität zu bauen.%u201C, so Siegfried Nagl. Bürgermeister aus Niederösterreich und der Steiermark wollen diesem Beispiel folgen und haben das Stadtoberhaupt von Graz zum Ideenaustausch gebeten. Dabei wurden realisierte Holzbauten mit unterschiedlichen Nutzungen besichtigt. Bewohner, Planer und Lehrer gaben zusätzliche Informationen und ihre Erfahrungen weiter.

Klimafitte Stadt - Holz als C02-Speicher

Umgerechnet speichern 10.000 m³ Holz so viel CO2, wie von 1.000 SteirerInnen verursacht wird. Allein durch den sechsgeschossigen Wohnbau auf den Reininghausgründen wurde die C02-Emission von 160 SteirerInnen kompensiert. %u201EDarüber hinaus ist das Holz der größte steirische Arbeitgeber und sorgt für 55.000 Arbeitsplätze in den Regionen%u201C, betont proHolz Steiermark Obmann Franz Titschenbacher.

%u201EEs ist höchste Zeit, dass öffentliche Bauherren verstärkt Verantwortung für die Nachhaltigkeit ihrer Baumaßnahmen übernehmen und als Vorbild fungieren%u201C, erklärt der Vorsitzende der Kooperationsplattform Forst-Holz-Papier (FHP) Rudolf Rosenstatter.

Holz in der Ausbildung - Graz ist Vorreiter

Auch im Bereich der Ausbildung setzt Graz auf den zukunftsweisenden Bau- und Werkstoff und leistet Pionierarbeit. Die österreichweit erste Neue Mittelschule für %u201EHolz und Gestaltung%u201C wurde im Vorjahr in Graz eröffnet und findet bereits jetzt Nachahmer in anderen Bundesländern.

Österreichweit einmalig ist auch die Professur für %u201EArchitektur und Holzbau%u201C an der TU Graz, die im Wintersemester 2017 starten wird. Damit soll der klima- und umweltfreundliche Baustoff bereits in der Planung noch stärker berücksichtigt, und die Holzbau-Kompetenz an der TU Graz weiter ausgebaut werden.

Wissenschaftlich belegt - Holzbau ist Klimaschutz

Eine breit angelegte Studie der Ruhr-Universität Bochum zum Thema %u201ETreibhausgasbilanzierung von Holzgebäuden%u201C belegt, dass bei Holzbauten im Vergleich zu mineralischen Gebäuden bis zu 56% weniger Treibhausgasemissionen entstehen. Aber auch im Ausbau mit Holz können, laut Studie, 10-25% Emissionen gegenüber einem Ausbau aus überwiegend mineralischen Bauteilen eingespart werden. %u201EInsgesamt ist eine massive Steigerung der Holzbauquote ab sofort notwendig, um das Potenzial der Treibhausgasreduktion durch den Einsatz von Holz im Bauwesen auszuschöpfen%u201C, heißt es in der Studie. Schon bei einer moderaten Steigerung der Holzbauquote kann ein deutlicher Effekt auf die Treibhausgasreduktion erzielt werden.

Massive Steigerung der Holzbauquote

Bild (© proHolz Steiermark Fotograf Jimmy Lunghammer) v.l.n.r.: Franz Titschenbacher (proHolz Steiermark), Bgm. Siegfried Nagl (Stadt Graz), Rudolf Rosenstatter (Kooperationsplattform Forst-Holz-Papier) Baron Franz Mayr-Melnhof (proHolz Steiermark) und Hermann Atzmüller (Bundesinnung Holzbau) freuen sich über das gute Klima durch Holz.

Studie als PDF-Download (20MB)

 

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