ÖHG 2018 Bildungsoffensive

Foto v. l. n. r.: 
Maria Patek, Tom Kaden, Charles Morgan, Rudolf Rosenstatter, Martin Netzer, Johann Seitinger, Siegfried Nagl, Franz Titschenbacher

Holzgespräche 2018 Nachlese

Österreichische Holzgespräche 2018 in der Holzhauptstadt Graz:

START DER BILDUNGSOFFENSIVE WALD & HOLZ

(Graz, 15.11.2018) Im Rahmen der Österreichischen Holzgespräche 2018, die heuer in Graz stattfanden, wurde eine Bildungsoffensive für den Sektor gestartet, die vom Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung (BMBWF) unterstützt wird. In einem ersten Schritt sind sektorübergreifende Infoveranstaltungen, Impulsvorträge, Schulwettbewerbe und Vergabe von Projektarbeiten geplant. Die Steiermark präsentierte sich im Rahmen der Tagung als bedeutendes Forst- und Holzland. Bundesministerin Elisabeth Köstinger bezeichnet die nachhaltige Bewirtschaftung unserer Wälder als Teil der Lösung gegen den Klimawandel.****

     I. Start der Bildungsoffensive Wald & Holz

Das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung plant gemeinsam mit dem Wald & Holz-Sektor zunächst folgende Aktivitäten:

a.)  Info/Inputveranstaltungen mit Vorträgen durch Vertreter der Wertschöpfungskette Wald & Holz auf der einen Seite sowie auf der anderen Seite mit Führungskräften der Schulen, der Schulaufsicht zum Austausch von Informationen, Erarbeitung gemeinsamer Vorgehensweisen und Networking. Es ist angedacht, diese Veranstaltung alle 2-3 Jahre zu wiederholen.
b.)  Fallweise Impulsvorträge an HTL- und HLFS- Schulen (HLFS = Höhere land- und forstwirt­schaftliche Lehranstalten) durch Fachleute aus der Holzindustrie im Rahmen des Regel­unterrichts. Diese bilden den Auftakt zu Projektarbeiten, die (zumindest) in den Bautechnik HTLs gemacht werden.
c.)  Schulwettbewerbe zum Thema Wald & Holz.
d.)  Vergabe von Diplomarbeiten zu konkreten firmen- und branchenbezogenen Fragestellungen.
e.)  Projektwochen im Rahmen der baupraktischen Ausbildung: Dabei zeigen Fachleute aus der Industrie die aktuellen Holzbaupraktiken. Diese Projektwoche(tage) könnten auch in Koope­ration mit Lehrlingen von Firmen oder Polytechnischen Schulen stattfinden (dislozierter Unterricht).

Das BMBWF plant dabei die notwendigen Zugänge auf schulischer Seite zu schaffen, um die Kooperationen mit HTLs und HLFS in Gang zu bringen. Veranstaltungen mit regionalem Bezug stärken dabei die Eigenaktivitäten des Standortes.

Aktuell werden auch von Seiten des Wald- und Holzsektors bereits bestehende und aktuelle Initiativen des Wald- und Holzsektors in einer Zusammenschau dargestellt und aufbereitet, um sie in weiterer Folge in allen Schulstufen konzertiert anbieten zu können.

„Bildung ist der Schlüssel zum Erfolg einer Branche. Auch der Forst- und Holzsektor ringt am Arbeitsmarkt um die besten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Bereits die Schülerinnen und Schüler sollen auf das enorme Karriere-Potential in unserem Sektors aufmerksam gemacht und für den innovativen Wertstoff Holz begeistert werden“, betont der Vorsitzende der Kooperationsplattform Forst Holz Papier, ÖKR RUDOLF ROSENSTATTER im Rahmen der Österreichischen Holzgespräche.  

„Die Prinzipien der Nachhaltigkeit sind in unserem Bildungssystem fest verankert. Nur, wenn wir unsere natürlichen Ressourcen sinnvoll und nachhaltig nutzen, können wir auch zukünftige Generationen bestmögliche Lebensqualität gewährleisten. Vernetzungstreffen wie die Holzgespräche leisten dabei einen wertvollen Beitrag, indem sie vielfältige Möglichkeiten zum Austausch bieten“, betont Bildungs- und Wissenschaftsminister HEINZ FASSMANN, der vom Generalsekretär des Ministeriums, MARTIN NETZER bei den Holzgesprächen vertreten wurde.

     II. Die Österreichischen Holzgespräche 2018 in Graz:
Wald& Holz: Wir bauen drauf!

Die Österreichischen Holzgespräche sind die wichtigste Branchenveranstaltung zum Thema Wald und Holz in Österreich und versammeln so gut wie alle Spitzenvertreter der Wertschöpfungskette Holz aus dem gesamten Bundesgebiet. Die Holzgespräche haben heuer das Motto „Wald & Holz: Wir bauen drauf!“. Die Veranstaltung, die jedes Jahr in einem anderen Bundesland ausgetragen wird, tagt heuer in der „Holzhauptstadt“ Graz, die Bürgermeister SIEGFRIED NAGL in seinem Referat vorstellt. Als Referent konnte auch der Berliner Holzbauexperte TOM KADEN gewonnen werden, der dem neu geschaffenen  Holzbau-Lehrstuhl an der TU Graz vorsteht. Autobauer CHARLES MORGAN konstruiert nicht nur hochwertige Autos, sondern „fährt auch auf Holz ab“ und ist Partner im Forschungsprojekt Wood Car, das u.a. auch  mit österreichischen Experten umgesetzte wird. BOKU-Professor ALFRED TEISCHINGER erläutert Biodiversität als Herausforderung und Chance für die Forst- und Holzwirtschaft.

FBM Köstinger: Nachhaltige Waldbewirtschaftung als Antwort auf aktuelle Herausforderungen
"Die Herausforderungen, die sich der Forst- und Holzsektor zur Zeit stellen muss, sind immens. Die Herausforderung Nummer eins ist dabei der Klimawandel, der unsere Wälder massiv unter Druck bringt. Im Kampf gegen den Klimawandel ist der Wald selbst aber auch wichtiger Teil der Lösung. Dies gelingt durch aktive und nachhaltige Bewirtschaftung unserer Wälder und macht den Forst- und Holzsektor darüber hinaus auch noch zu einem unverzichtbaren Wirtschaftsfaktor für unser Land“, betont ELISABETH KÖSTINGER, Bundesministerin für Nachhaltigkeit und Tourismus und dankt in einer übermittelten Videobotschaft allen, die sich für Wald und Holz in Österreich einsetzen."

LH Schützenhöfer: Holz-Innovationsland Steiermark
"Der Rohstoff Holz ist für die Steiermark von großer Bedeutung. Von der Energiegewinnung, über die Papierindustrie bis hin zur Verwendung als Baustoff sorgt der Wald für Arbeit und Wohlstand. Als Innovationsland ist die Steiermark ganz vorne dabei, wenn es darum geht, neue Wege bei der Nutzung dieses Rohstoffs zu gehen", so Landeshauptmann HERMANN SCHÜTZENHÖFER.

LR Seitinger: Neue Einsatzbereiche für das Naturwunder Holz
"Die Steiermark als das waldreichste Bundesland Österreichs hat in den letzten Jahren eine überaus positive Entwicklung im Holzbau genommen. Dank der hervorragenden Leistungen unserer steirischen Holzwirtschaft in der innovativen Produktentwicklung und den wissenschaftlichen Anstrengungen unserer Universitäten ergeben sich neue und spannende Einsatzbereiche für das Naturwunder Holz. Mein Ziel als Landesrat ist es klar, Holz vermehrt im öffentlichen Raum, im Wohnbau und im Rahmen neuer Technologien einzusetzen, damit es uns gelingt, die nahezu uneingeschränkten Möglichkeiten dieses nachhaltigen Rohstoffes zu nutzen“, betont der für Land- und Forstwirtshaft zuständige Landesrat JOHANN SEITINGER.

Teischinger: Biodiversität und Holznutzung
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Im „philosophicum lignum“, einer interdisziplinären Denkwerkstatt der Fürst Starhemberg´schen Familienstiftung in Oberösterreich, haben Experten aus dem Bereich der Land- und Forstwirtschaft sowie der Holzwirtschaft und anderen Bereichen der Technik und Volkswirtschaft am Beispiel des Waldes und der Holznutzung das brennende Thema Biodiversität in der Forstwirtschaft diskutiert. Eine nachhaltige Entwicklung ist ohne Erhalt der Biodiversität nicht möglich, ohne Wirtschaft lässt sich Biodiversität in Anbetracht der Erfüllung der Bedürfnisse der Menschheit an Material und Energie nicht sichern – es geht also nicht um ein „entweder -  oder“, sondern um die Frage, wie Biodiversität im Wald und eine notwendige Holznutzung bestmöglich aufeinander abgestimmt werden können“, betont BOKU-Professor ALFRED TEISCHINGER und Mitglied der Denkwerkstatt.

Die vielen Fragen, Antworten, Meinungen und Einsichten aus dieser Expertenrunde sind in dem aktuell erschienenen Buch „Forstwirtschaft und Biodiversität – Interdisziplinäre Zugänge zu einem Brennpunkt nachhaltiger Entwicklung“ zusammengefasst.

Die Präsentationen der Vortragenden sind am Ende des Artikels angehängt.

     III. Digitalisierung im Cluster Forst & Holz:
Deutsch-österreichische Kooperationsvereinbarung „FOREST 4.0“ unterzeichnet!

Am 14.11.2018 unterzeichneten im Rahmen der „Österreichischen Holzgespräche 2018“ in Graz (Steiermark) die Vorsitzenden der deutschen Plattform „Forst & Holz“ und der österreichischen Plattform „Forst Holz Papier“ die Kooperationsvereinbarung „Forest 4.0“.

Die Kooperationsvereinbarung fokussiert auf die grenzüberschreitende Entwicklung digitaler Kommunikations- und Automatisationstechnologien im Wirtschaftscluster Forst & Holz und somit der Auflösung nationaler und internationaler Kommunikations- und Kompatibilitätsprobleme im Bereich der elektronischen Datenverarbeitung. Im Zeitalter der sogenannten Megatrends „Globalisierung“ und „Digitalisierung“ sollen gemeinsam die Voraussetzungen dafür geschaffen werden, die Versorgungs- und Absatzsicherung des ökologisch und ökonomisch essentiellen Rohstoffes Holz, die Rationalisierung und Effizienzsteigerung der damit verbundenen Produktions- und Logistikprozesse sowie einen noch stärkeren Klimaschutzbeitrag des europäischen Wirtschaftsclusters Forst & Holz zu befördern.

Georg Schirmbeck: „Lasst uns mit der Entwicklung eines gemeinsamen elektronischen Datenstandards sprichwörtlich künftig mit einer Stimme sprechen. Grenzenlos. Digital. Prozessorientiert.“ Rudolf Rosenstatter: „Reichen wir einander die Hand und lassen Sie uns die gewaltigen Zukunftsherausforderungen im Bereich der Forst- und Holzwirtschaft zur Daseinsvorsorge aller gemeinsam lösen!“

Avisiertes Ziel der Kooperation ist es, in den nächsten zwei Jahren die digitale Kommunikation im deutsch-österreichischen Wirtschaftscluster Forst & Holz zu harmonisieren, sie effizienter und aus Sicht des Datenschutzes zugleich sicher zu gestalten und zum Nutzen aller beteiligten Akteure die bislang vorherrschenden statischen Modelle in dynamische Prozessmodelle weiterzuentwickeln.

Unterzeichnung FOREST 4.0

Foto v. l. n. r.:
Alberich Lodron (Plattform „Forst Holz Papier“)
Georg Schirmbeck (Sprecher der Plattform Forst & Holz und Präsident des Deutschen Forstwirtschaftsrates)
Rudolf Rosenstatter (Vorsitzender der Plattform „Forst Holz Papier“)
Matthias Noack (Deutscher Forstwirtschaftsrat)

Präsentationen der Vortragenden:

 

Rückfragehinweis:
Kooperationsplattform Forst Holz Papier
Generalsekretär Mag. Christopher Zmek
Tel: +43 1 402 0112-900
Email: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! 

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