DSC09108Foto (c): DFWR; v.l.n.r.: Rudolf Rosenstatter (FHP Österreich), Georg Schirmbeck (DFWR-Präsident), Johannes Schmitt (DFWR-Geschäftsführer)

Im Rahmen der Grünen Woche 2025 fand am 18. Januar das EU-Symposium des Deutschen Forstwirtschaftsrats (DFWR) statt. Die 9. Legislaturperiode des Europäischen Parlaments ist geprägt von geopolitischen Krisen und großen Ambitionen beim Klima- und Biodiversitätsschutz. Diese Entwicklungen haben erhebliche Auswirkungen auf die Waldpolitik und die forstliche Praxis. Nachhaltig bewirtschaftete Wälder und der natürlich nachwachsende Rohstoff Holz sind zentrale Elemente bei der Bewältigung des Klimawandels. Sie schaffen und sichern Arbeitsplätze sowie Wertschöpfung in den ländlichen Räumen Europas.

Die EU-Politik muss stärker auf den Dialog mit nationalen Akteuren setzen, um praxistaugliche und langfristig tragfähige Lösungen zu entwickeln. Eine Tatsache, die durch die Redebeiträge des Symposiums mehrfach verdeutlicht wurde. Ein weiterer zentraler Kritikpunkt der Teilnehmenden war, der oft praktizierte „One Size fits all“-Ansatz, der die lokalen Gegebenheiten der europäischen Wälder unzureichend berücksichtigt. Stattdessen müsse die EU-Politik zukünftig stärker auf die Kompetenzen der nationalen Forstverwaltungen und der Waldbesitzenden bauen.Mit über 200 Gästen aus ganz Europa wurde deutlich, dass eine koordinierte Zusammenarbeit aller Akteure essenziell ist. Vertreter aus Politik, Forstwirtschaft und Naturschutz diskutierten die zukünftigen Herausforderungen, darunter die Anpassung der Forstwirtschaft an Themen wie Bürokratieabbau, praxistaugliche Lösungen und die Berücksichtigung regionaler Gegebenheiten standen im Mittelpunkt.

„Trotz erheblicher kultureller und struktureller Unterschiede in den EU-Mitgliedstaaten sind Land- und Forstwirtschaft eng miteinander verflochten und bieten in vielerlei Hinsicht Synergien. Die Politik zur Entwicklung des ländlichen Raums ist die wesentliche Basis für Interventionen im Bereich der Forstwirtschaft. Jedoch müssen sowohl die Anpassung an den Klimawandel als auch die sozio-ökonomischen Bedürfnisse der kommenden Jahrzehnte für eine nachhaltige Waldbewirtschaftung berücksichtigt werden. Die Anpassung an den Klimawandel und die Rolle der Wälder als Kohlenstoffsenken werden weiterhin im Mittelpunkt der EU-Politik stehen, und die neue Kommission hat mit der Arbeit an einer neuen EU-Strategie für die Bioökonomie begonnen. Sie soll die Wettbewerbsfähigkeit verbessern und zusätzlichen Verwaltungsaufwand für Land- und Forstwirte vermeiden.“ so Christophe Hansen, EU-Kommissar für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung

Die Diskussionen auf dem Symposium unterstrichen die Notwendigkeit, dass forstpolitische Entscheidungen regionale Vielfalt, Praxisnähe und wissenschaftliche Evidenz berücksichtigen müssen. Rudolf Rosenstatter, der als Verteter der Österreichischen Delegationen für die Wertschöpfungskette Holz anwesend war, betonte die Bedeutung einer engen internationalen Zusammenarbeit innerhalb der Branche.

DSC09142Foto (c): DFWR; v.l.n.r.: Johannes Schmitt (DFWR-Geschäftsführer), Johannes Abentung (BML-Generalsekretär), Rudolf Rosenstatter (FHP Österreich), Claudia Müller (Staatssekretärin BMEL), Georg Schirmbeck (DFWR-Präsident), Sven-Erik Hammar (CEPF-Präsident), Justus Eberl (Professor für Forstpolitik und Umweltrecht)

 

Initiative „Holz rettet Klima“ im Fokus der Grünen Woche

3N9A9638Foto (c): Messe Berlin GmbH

Die Grüne Woche zählt bundesweit zu den traditionsreichsten Messen und zu den bekanntesten Veranstaltungen in Deutschland. Gegründet 1926 im Berlin der Goldenen Zwanziger, ist sie einzigartig als internationale Leitmesse für Ernährung, Landwirtschaft und Gartenbau. Aussteller aus aller Welt präsentieren an zehn Veranstaltungstagen ein umfangreiches Produktangebot. Zudem gibt die Grüne Woche aktuellen gesellschaftlichen Fragen wie Klimaschutz, Kreislaufwirtschaft, Ressourcenschonung und nachhaltige Landnutzung eine Bühne. Vom 17. bis 26. Januar 2025 findet die 89. Ausgabe der Grünen Woche statt. Die Grüne Woche ist Ausgangspunkt für das Global Forum for Food and Agriculture (kurz GFFA). Das GFFA ist die führende internationale Konferenz zu zentralen Zukunftsfragen der weltweiten Land- und Ernährungswirtschaft. Höhepunkt ist das Treffen von über 70 Agrarministerinnen und Ministern.

Unter dem Leitmotiv Klimaschutz, Ressourcenschonung, Kreislaufwirtschaft öffnete die Grüne Woche 2025 am Freitag in Berlin ihre Tore und lockte tausende Besuchende in die Messehallen. „Holz rettet Klima“ durfte bei diesem bedeutsamen Event natürlich nicht fehlen. Am 17. Januar präsentierten der DFWR ein 1,5-stündiges Programm in der Waldarena. Die zentrale Botschaft: Nur eine enge Zusammenarbeit zwischen Forst- und Holzwirtschaft kann einen wirkungsvollen Beitrag zum Klimaschutz leisten.

Ein starkes Zeichen: Zusammenarbeit für den Klimaschutz

Erwin Taglieber, Präsident des Deutschen Holzwirtschaftsrates, sorgte gleich zu Beginn des Programms für eine wichtige Ankündigung: „Holz rettet Klima“ wird von einer Initiative der Holzwirtschaft zu einer gemeinsamen Initiative der Holz- und Forstwirtschaft. Auch Georg Schirmbeck, Präsident des Deutschen Forstwirtschaftsrates, begrüßte diese Entwicklung und betonte in seinem Grußwort die Bedeutung der Zusammenarbeit beider Branchen.

Die Rolle von Wald und Holz im Klimaschutz

Weiter ging es mit dem Bayerischen Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger, der in seinem Grußwort die herausragenden Klimaschutzleistungen von Wald und Holz hervorhob. Er betonte, wie wichtig nachhaltige Forstwirtschaft und die Nutzung von Holz als Rohstoff für den Kampf gegen den Klimawandel sind.

Dr. Denny Ohnesorge, Geschäftsführer des Deutschen Holzwirtschaftsrates (DHWR) und Hauptgeschäftsführer des Hauptverbandes der Deutschen Holzindustrie (HDH), vertiefte dieses Thema in seinem Vortrag. Die 2020 gegründete Initiative Klimaschutz Holzindustrie des HDH, die bei dem Vortrag im Mittelpunkt stand, unterstützt Unternehmen auf ihrem Weg zur Klimaneutralität und zeigt konkrete Maßnahmen zur Reduktion der Emissionen auf.

Die Diskussionen und Veranstaltungen im Rahmen der Grünen Woche 2025 zeigen, dass nur durch enge Zusammenarbeit, praxisnahe Lösungen und den intensiven Dialog aller Akteure die Klimaziele erreicht und gleichzeitig die ländlichen Räume gestärkt werden können.

VO1 7764Foto (c): Messe Berlin GmbH; v.l.n.r.: Johannes Schmitt (DFWR-Geschäftsführer), Rudolf Rosenstatter (FHP Österreich), Erwin Taglieber (DHWR-Präsident), Cem Özdemir (Minister-BMEL), Kai Wegner (Bürgermeister Berlin), Georg Schirmbeck (DFWR-Präsident), Christian Haase (Mitglied Bundestag)

 

 

 

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